Burg Eisenhardt
Die Burg Eisenhardt befindet sich auf einem spornartig auslaufenden Höhenrücken des Flämings im Südwesten der Kurstadt Belzig. Sie gilt als älteste Höhenburg des Landes Brandenburg und wurde wahrscheinlich im Jahre 997 erstmals urkundlich erwähnt. Der älteste Teil der Burg, der Burgfried, "Butterturm" genannt, stammt aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts und ist noch gut erhalten. Die ursprüngliche Eingangspforte im Turm war über eine äußere Treppe in ca. 12m Höhe zu erreichen. Dort sind auch heute noch ein Kamin sowie ein Abort zu finden. Von der Turmspitze hat der Besucher einen reizvollen Rundblick über die Altstadt von Belzig und die Umgebung. Im Innern der Burganlage wurde bei Ausgrabungen 1993/94 die Katharinenkapelle entdeckt. Die Bauzeit dieser romanischen Kapelle wird ebenfalls um 1200 vermutet.
Die weiteren Bauten stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Die Burganlage wurde vergrößert und bekam einen Festungscharakter. Die Mauern bilden ein unregelmäßiges Sechseck, an deren Ecken 5 Rundtürme stehen. Die nordöstliche Bastion besaß kein Dach, dafür einen Raum, der nur durch eine in der Decke befindliche Öffnung erreicht werden konnte. Er diente wahrscheinlich als Zisterne, doch bis heute sprechen die Belziger vom "Verlies".
Aus dieser Bauzeit stammt ebenfalls das baugeschichtlich interessante Torhaus. Das Torhaus stellt mit seinen Zellengewölben eine großartige Verbindung aus sächsischer Burg und Schlossbaukunst der Spätgotik dar. Es bestehen Ähnlichkeiten zur Albrechtsburg in Meißen. Im Ostteil schließt sich das große Salzmagazin an, was heute ein Hotel beherbergt.
Im Dreißigjährigen Krieg wurden Stadt und Burg weitgehend zerstört. Erst im Jahre 1685 soll Kurfürst Georg III. mit der Wiederherstellung des Schlosses begonnen haben, die 1691 abgeschlossen war. Im 18. Jahrhundert wurden vor allem im Inneren größere Umbauten vorgenommen. Als 1815 das sächsische Amt Belzig an Preußen angeschlossen wurde, wurde das Landratsamt auf der Burg eingerichtet. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verfiel die Burg langsam, bis durch einen Aufenthalt Königs Friedrich Wilhelm IV. erste Restaurierungsarbeiten veranlasst wurden.
Seit der Wende 1990 wurde mit Hilfe von Fördergeldern die Burg weiter saniert und erhalten. Die Stadt Belzig verwaltet und nutzt sie jetzt. Hier befinden sich nun ein Museum, das Standesamt und ein Hotel.